Der Nachweis einer Berufsunfähigkeit bei psychischen Erkrankungen ist oft schwierig. Dies unterscheidet sich deutlich von körperlichen Erkrankungen, bei denen beispielsweise MRT- oder Röntgenbilder als Nachweis dienen. Bei psychischen Problemen sind Ihre eigenen Angaben und Beschreibungen zunächst von größter Bedeutung. Sie sind berufsunfähig, wenn Sie aufgrund einer Krankheit die wesentlichen Aufgaben in Ihrem Beruf nicht mehr erfüllen können.
Das Oberlandesgericht Hamburg hat in seinem Beschluss vom 07.04.2025 (Az. 9 U 65/24) die Berufung einer Berufsunfähigkeitsversicherung gegen ein Urteil des Landgerichts Hamburg zurückgewiesen. Im Mittelpunkt des Falls stand eine Soldatin, die aufgrund einer chronischen Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren nicht mehr in der Lage war, wesentliche Tätigkeiten ihres Berufs auszuüben.
Haben Sie sich jemals gefragt, wie es sich anfühlt, wenn Ihr Körper Sie im Stich lässt, aber Ihre Versicherung Ihnen nicht glaubt?
Für Menschen mit chronischem Fatigue-Syndrom (CFS) ist dies oft bittere Realität. Das Oberlandesgericht Hamm hat in einem Urteil vom 13.09.2023 (Az. 20 U 371/22) einer Grundschullehrerin Recht gegeben, die seit 2016 an CFS leidet und deren Berufsunfähigkeitsversicherung die Leistung verweigerte.
Das Oberlandesgericht (OLG) Schleswig (16. Zivilsenat) befasste sich in einem Berufungsverfahren mit der Frage, ob einem Versicherungsnehmer (hier: einer Erzieherin) fortlaufend Leistungen aus ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung zustehen. Die Klägerin litt an Rückenbeschwerden, die sie an ihrer bisherigen Tätigkeit als Krippenerzieherin hinderten. Der Versicherer hatte zunächst „Kulanzleistungen“sowie später ein befristetes Anerkenntnis erbracht....
Ein Musiklehrer gab vor Abschluss des Vertrages seine Beschwerden am Rücken nicht an. Der Versicherer focht im Rahmen der Leistungsprüfung daraufhin die Berufsunfähigkeitsversicherung an.